Breite Kritik an der ab 1.10.22 durch das Infektionsschutzgesetz vorgeschriebenen Maskenpflicht für Bewohner in Pflegeheimen
Der bekannte Gerontologe Andreas Kruse und der Theologe Peter Dabrock nehmen in einem Artikel in Spiegel-Online klar und gut begründet Stellung gegen die Regel zur Maskenpflicht für alle Bewohner in Pflegeeinrichtungen, die ab Oktober durch das Infektionsschutzgesetz wirksam wird. Zum Schutz vulnerabler Gruppen halten sie dies für die falsche Maßnahme und sehen ältere Menschen dadurch in ihrer Würde verletzt und „zum Objekt paternalistischer, übersorgender Fürsorge degradiert“. Der Hauptgeschäftsführer der Evangelische Heimstiftung, einem großen Träger von Pflegeeinrichtungen, wird noch deutlicher: „Die Maskenpflicht für Bewohner und Mitarbeiter sei eine Zumutung und „an Absurdität“ nicht zu überbieten: „In den Festzelten fallen sich bierselige Menschen ohne Maske in die Arme, in den Pflegeheimen müssen Bewohner in der Wohngruppe – also ihrem Wohn- und Esszimmer – eine Maske tragen.“ Damit verletzte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) „das Selbstbestimmungsrecht und die Freiheit von pflegebedürftigen Menschen“. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hält es für eine unangemessene Zwangsmaßnahme, pflegebedürftigen Menschen außerhalb des Zimmers eine FFP2-Maske zu verpassen. Der BIVA-Pflegeschutzbund fordert als Interessenvertretung für Pflegebetroffene die Aufhebung der Maskenpflicht für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen innerhalb des Wohnbereichs. Der Bundesgesundheitsminister wird inzwischen von vielen Seiten kritisiert, dass er die Bedarfe und Probleme der Pflege und insbesondere die Pflege älterer Menschen zu wenig im Blick hat.
www.spiegel.de/politik/deutschland/infektionsschutz .
www.tagesschau.de/inland/innenpolitik
www.biva.de/presse/keine-maskenpflicht-fuer-pflegeheimbewohnerinnen/
www.ev-heimstiftung.de/presse/pressemitteilungen